Schlacht bei Fulford

Schlacht bei Fulford
Datum 20. September 1066
Ort Fulford (südlicher Stadtteil von York)
Ausgang Sieg der Norweger
Konfliktparteien

Königreich Norwegen und Verbündete

Königreich England

Befehlshaber

Harald III.
Tostig Godwinson

Morcar, Earl of Northumbria
Edwin, Earl of Mercia

Truppenstärke

über 8.000 Mann (Schätzung)[1]

ca. 5.000 Mann (Schätzung)[2]

Verluste

unbekannt

unbekannt, aber sehr schwer

Die Schlacht bei Fulford fand am 20. September 1066 bei der Ortschaft Fulford in der Nähe von York statt. Sie ist die erste von drei Schlachten im Kampf um den englischen Thron nach dem Tod König Eduards des Bekenners. Der norwegische König Harald, genannt Hardråde (deutsch: „der Harte“), und sein angelsächsischer Verbündeter Tostig Godwinson, ein Bruder des englischen Königs Harold Godwinson, landeten in der ersten Septemberhälfte des Jahres 1066 mit schätzungsweise mehr als 8.000 Kämpfern in Nordengland. Ihnen stellten sich Morcar, der Earl of Northumbria, und sein Bruder Edwin, der Earl of Mercia, mit ihrem Aufgebot entgegen. Nach einer den Quellen zufolge sehr blutigen Schlacht blieben die Norweger siegreich.

  1. Basis für alle Angaben zur Heeresstärke der Norweger sind die in den Quellen genannten Zahlen der aufgebotenen Schiffe, die von 200 bis über 500 reichen, wobei letztere Zahl als deutlich überhöht gilt. Die meisten Historiker gehen von 200 bis 300 Schiffen aus, die Harald Hardråde für seine Invasion zur Verfügung gestanden haben dürften. Die Zahl dieser (angenommenen) Schiffe wird dann mit einer ebenfalls angenommenen Anzahl von Besatzungsmitgliedern pro Schiff multipliziert. Entsprechende Daten für die Besatzung eines Schiffes der Wikingerzeit lassen sich aus den Schiffsfunden von Roskilde und Skuldelev herleiten. Vgl. dazu u. a. Peltzer (2016), S. 203–206, der davon ausgeht, dass Harald Hardråde „wohl deutlich mehr als 8000 Mann nach England [begleiteten]“ (S. 206) und DeVries (2003), S. 241f. Eine Reihe von vor allem populärwissenschaftlichen Autoren nehmen aber auch deutlich höhere Zahlen für die norwegische Flotte und die Besatzungsmitglieder pro Schiff an. Dementsprechend kommen sie auf eine norwegische Heeresstärke von weit über 10.000 Mann. McLynn (1999), S. 196, beispielsweise geht von nicht weniger als 18.000 norwegischen Kämpfern aus, die 1066 in England gelandet sein sollen – eine Zahl, die mit Sicherheit zu hoch gegriffen ist, weil sie in keiner vernünftigen Relation zur (geschätzten) Bevölkerungsgröße und zum Rekrutierungspotential des Landes im 11. Jahrhundert steht.
  2. Vgl. dazu Jones (2011), S. 202, der dieser Schätzung einerseits die von der Forschung angenommene Zahl der Kämpfer zugrunde legt, die von den beiden Earls in ihrem Herrschaftsbereich zu rekrutieren gewesen seien, andererseits aufgrund von Geländeuntersuchungen, die seines Erachtens mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Auffindung des tatsächlichen Schlachtfelds geführt hätten, zum Schluss kommt, dass es militärisch keinen Sinn gemacht hätte, die für die Schlacht gewählte Ausgangsstellung der Angelsachsen mit weniger Mann behaupten zu wollen.

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